Meine 7 Krisentipps
Wie einige von euch bereits wissen, habe ich schon so die ein oder andere unternehmerische Krisen hinter mir. Zuerst mit dem Familienunternehmen und dann auch mit meinen eigenem. In all den Jahren, habe ich mir einige Krisenbewältigungsstrategien zugelegt, die ich gerne mit euch teile.
Am Ende findest du den Artikel auch zum Anhören!
1. Keine Panik und atmen!
Erstmal tief durchatmen! Damit signalisieren wir unserem Körper, dass wir nicht in Gefahr sind und er schaltet vom Fight & Flight Modus, wieder auf Normalbetrieb um. Das macht dann auch das Denken wieder leichter. Panik hilft uns nicht weiter. Ich habe letztens ein Zitat gelesen: „In Panik zu verfallen kostet uns genauso viel Kraft, wie eine rationale Lösung zu erarbeiten“
2. Sich sammeln
Wir sind aktuell in einer Pandemie, wir müssen und sollen so gut es geht zuhause bleiben. In der Wirtschaft wurde gerade in vielen Bereichen einfach die Pausetaste gedrückt. Das ist immer noch kein Grund zur Panik, aber es ist auch kein Grund, sofort wie verrückt alles Mögliche anzugreifen. Nehmt euch jetzt die Zeit, euch um euch zu kümmern. Überlegt euch, was ihr tun könnt, um euch mental zu stärken. Meine All-Time-Favorite ist das Journaling. Also einfach jeden Tag ohne Ziel, ohne Vorgaben und ohne der Auflage es jemals wieder zu lesen, alle Gedanken und Dinge im Kopf aufzuschreiben, die darin herumschwirren. Am besten mit der Hand und ungeachtet, ob Rechtschreibfehler oder komischen Satzbau. So wie das Gehirn denkt, darf geschrieben werden. Probiert es einfach mal aus, das hat mir schon die ein oder andere Problemlösung beschert und eine ruhige Nacht geschenkt.
3. Ehrliche Bestandsaufnahme
Wie ist die Lage aktuell wirklich? Wie sind die finanziellen Reserven? Gibt es noch offene Rechnungen von Kunden, die aktuell keine finanziellen Einbußen haben? Kann ich laufende Projekte aktuell abrechnen? Was muss ich zahlen, muss ich das gleich zahlen? Und wie viel Geld brauche ich im Monat Minimum? Und wie lange reicht mein Geld?
Oft ist es auch hilfreich zu überlegen, was das Schlimmste ist, was passieren kann? Ich hab das damals bei unserem Familienunternehmen erlebt, wie das ist, wenn alles weg ist, wenn nichts überbleibt und ich weiß, die Welt geht nicht unter und es findet sich immer eine Lösung.
4. Was kann ich jetzt tun?
Die nächste Frage, die man für sich klären sollte, ist: Was kann ich jetzt tun? Zum einen, gibt es Förderungen oder andere staatliche Hilfen, die ich beantragen kann? Steuerzahlungen stunden, Krankenkassenbeiträge runterfahren etc.
Dann habe ich noch Altlasten zu erledigen? Die Steuererklärung von 2018 oder auch schon 2019? Wollte ich schon immer mal mein Büro aufräumen, alte Unterlagen sortieren? Also alles Dinge, die so ganz hinten im Kopf immer herumliegen und einem ein schlechtes Gewissen machen, weil man das ja noch tun sollte. Jetzt die Zeit nutzen, den Kopf von diesen Dingen freizubekommen, für die Zeit, wenn’s wieder losgeht. Und auch dabei nicht vergessen, es muss nicht alles in Perfektion und gewohnter Geschwindigkeit gehen! Man muss beim Aufräumen kein Fachbuch hören, es darf auch einfach mal der Roman sein, den man sich schon immer anhören wollte.
5. Reflektion
Ich nutze die Zeit viel, um noch genauer darüber nachzudenken, was will ich in die Zeit danach mitnehmen? Welche Gewohnheiten haben sich in meinen Arbeitsalltag eingeschlichen, die ich nicht mehr brauche? Wie ist mein Unternehmensauftritt, spiegelt der mein Unternehmen wieder? Und mache ich wirklich das, was ich machen wollte? Mein Unternehmen ist gerade 6 Jahre alt geworden, in dieser Zeit habe ich einige Schleifen gedreht und bin nun endlich da angekommen, was ursprünglich immer mein Plan war. Manchmal werden wir durch Anfragen oder lukrative Aufträge von unserem eigenen Weg abgelenkt. Jetzt ist Zeit, das alles zu hinterfragen und zu überlegen, was nach der Krise nicht wieder mitgenommen werden muss.
6. Ressourcen nutzen
Was für Ressourcen habe ich aktuell und welche sind vielleicht noch ungenutzt? Nütze ich mein gesamtes Können? Biete ich alles an, was ich anbieten will? (Wichtig, man muss nicht alles machen was man kann!)
Gibt es Kooperationen, die schon längst angedacht waren, Projekte die man seit Ewigkeiten in der Schublade hat, für die nie Zeit war? Ein Prototyp, der gebaut werden wollte? Die rechtlichen Bestimmungen, die man sich anschauen wollte? Und immer dran denken, zuerst Punkt 1 und 2! Denn ohne Kraft und Energie, kann man nichts bewegen.
7. Das Danach vorbereiten
Es wird eine Zeit nach dem Virus geben. Wie sie aussehen wird, wissen wir nicht. Aber wir können uns dennoch darauf vorbereiten. Als Unternehmerinnen und Unternehmer tragen wir unseren Teil bei, die Welt mitzugestalten und wir entscheiden uns dafür, was wir beitragen wollen. Jetzt ist eine gute Zeit, zu schauen, ob alles bereit ist, wenn es wieder weiter geht, ob die eigenen Ziele klar sind, das Angebot, die Zielgruppe und der eigene Unternehmensauftritt.
Das alles gibt es hier auch ausführlicher zum Anhören:
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