Die Kunst des Feierns: Warum du selbst kleinen Erfolgen mehr Anerkennung schenken solltest
Bei uns sagt man oft: „Nicht geschimpft ist gelobt genug“. Doch ist das wirklich der richtige Ansatz? Ich habe festgestellt, dass das Feiern von Erfolgen, egal wie klein sie auch sein mögen, eine immense Kraft hat, sowohl für das Individuum als auch für das gesamte Team.
Von der Freude des Neuen bis zum Abschluss
Jeder kennt das Gefühl der Begeisterung, wenn ein neuer Auftrag ins Haus flattert und die Zufriedenheit, wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. Doch in vielen Unternehmen beschränkt sich die Anerkennung auf das jährliche Sommerfest oder die Weihnachtsfeier. Aber reicht das wirklich aus, um die harte Arbeit und das Engagement jedes Einzelnen zu würdigen?
Lektionen aus dem Sport
Der Sport bietet hier wertvolle Lektionen. Denk mal an den Fußball: Jedes Tor, ob es nun zum Sieg führt oder nicht, wird gefeiert. Im Basketball wird jeder Korb bejubelt, jede erfolgreiche Verteidigungsaktion gewürdigt. Die Statistiken zeigen nicht nur die erzielten Punkte, sondern auch die Anzahl der Ballkontakte und Korbversuche. Sind diese Athleten deshalb weniger engagiert oder gar verweichlicht? Ganz im Gegenteil.
Die Wissenschaft des Feierns
BJ Fogg, ein Verhaltensforscher, betont in seinem Konzept der „Tiny Habits“, wie wichtig das Feiern von kleinen Erfolgen ist. Durch das Feiern wird Dopamin freigesetzt, ein Glückshormon, das uns ein gutes Gefühl vermittelt. Unser Gehirn liebt dieses Gefühl und wird alles tun, um es erneut zu erleben. Das kann eine mächtige Motivation sein, weiterzumachen und noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Kleine Gesten, große Wirkung
Feiern muss nicht immer groß und aufwendig sein. Ein einfacher High-Five, ein kurzer Freudentanz (mein persönlicher Favorit) oder ein begeistertes „Yes!“ können schon ausreichen.
Was bedeutet das für dich als Unternehmer:in?
In der heutigen Geschäftswelt, in der alles schnelllebig und oft unpersönlich ist, kann das bewusste Feiern von Erfolgen einen entscheidenden Unterschied machen. Es geht darum, eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung zu schaffen, in der jeder das Gefühl hat, gesehen und geschätzt zu werden.
Überleg mal, wie Feierrituale in deinem Unternehmen aussehen könnten. Vielleicht könnten monatliche Team-Meetings mit einem Segment beginnen, in dem die Erfolge des letzten Monats hervorgehoben werden. Es könnten auch kleinere, spontane Gesten sein, wie ein handgeschriebenes Dankesschreiben oder ein kleines Geschenk für einen Job, der besonders gut gemacht wurde.
Aber es geht nicht nur um das Team. Als Unternehmer:in trägst du eine enorme Last und Verantwortung. Es ist ebenso wichtig, dich selbst zu feiern und dir Zeit zu nehmen, um auf das zurückzublicken, was du erreicht hast. Vielleicht könntest du ein persönliches Journal führen, in dem du deine Erfolge, groß und klein, festhältst. Oder nimm dir einmal im Quartal einen Tag frei, um dich selbst zu verwöhnen und deine Erfolge zu reflektieren.
Am Ende des Tages geht es darum, eine positive und unterstützende Unternehmenskultur zu schaffen, in der jeder das Gefühl hat, einen wertvollen Beitrag zu leisten. Und das beginnt mit der Anerkennung und Wertschätzung von Erfolgen. Denn, wie das Sprichwort sagt: „Was man schätzt, das wächst.“
Echtheit zählt
Ein wichtiger Punkt, den du nicht vergessen solltest: Damit du und deine Mitarbeiter:innen sich wirklich wertgeschätzt fühlen, muss das Feiern von Herzen kommen. Ein bloßes Abhaken dieser „Aufgabe“ kann sogar nach hinten losgehen. Stell dir vor, in einem Stadion jubeln die Fans nur, weil es eben so üblich ist. Die Spieler auf dem Feld würden das sofort spüren und wären verunsichert. Das Gleiche gilt fürs Business. Es geht nicht nur darum, Erfolge zu feiern, sondern darum, es mit echter Begeisterung und Anerkennung zu tun.