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Ja? Nein? Vielleicht? – Wie jede Entscheidung die richtige für dein Business wird.

In dieser Episode spreche ich über ein Thema, das uns alle beschäftigt: Entscheidungen treffen. Warum fällt es uns oft so schwer, klare Entscheidungen zu fällen? Und wieso gibt es die richtige Entscheidung eigentlich gar nicht? Ich teile meine Erfahrungen als Unternehmerin, erkläre, warum Stillstand keine Option ist und wieso das Worst-Case-Szenario manchmal dein bester Freund sein kann. Du erfährst, wie du den Druck rausnimmst, immer perfekt entscheiden zu müssen, und stattdessen lernst, jede Entscheidung zur richtigen zu machen. Ob Decision Fatigue, der Preis jeder Wahl oder warum Bauchgefühl und Vertrauen oft der beste Kompass sind – hier bekommst du praktische Impulse, um leichter und bewusster zu entscheiden. Und ja, manchmal hilft es auch einfach, eine Münze zu werfen. 😉

Drück auf Play, wenn du wissen willst, wie du in deinem Business mutig vorankommst, ohne dich im Entscheidungsdschungel zu verlieren!

Der Podcast in Worten – das Transkript für alle Leser:

Heute spreche ich über ein Thema, das uns alle betrifft. Und zwar geht es um Entscheidungen treffen. Ich spreche darüber, warum es so wichtig ist, Entscheidungen zu treffen, was uns dabei oft im Weg steht und warum das Worst-Case-Szenario manchmal unser bester Freund sein kann. Entscheidungen gehören zum Alltag einer Unternehmerin einfach dazu. Ich merke immer wieder, es gibt keinen Weg an Entscheidungen vorbeizukommen. Wir treffen sie ständig, ob bewusst oder unbewusst, ob groß oder klein. Es gehört einfach zum Unternehmertum und ganz allgemein zum Leben dazu. Ich tue mir generell leicht, oft Entscheidungen zu treffen. Natürlich gibt es manche, bei denen ich hin und her überlege, das oder das, manchmal auch länger, als es mir lieb ist. Interessanterweise sind das oft die Entscheidungen, bei denen ich merke, dass es nicht nur um mich geht und das, was ich wirklich will, sondern dass es Entscheidungen sind, bei denen ich Gegenwind bekommen könnte, weil man das normalerweise nicht so macht, weil sich das nicht gehört, weil es vielleicht nicht anerkannt ist, dass man das so tut. Und genau da fängt das Problem an. Es geht nicht darum, was andere denken oder erwarten, sondern nur darum, was für mich und mein Unternehmen richtig ist.

Entscheidungsmüdigkeit – Decision Fatigue

Entscheidungen zu treffen ist nicht immer leicht, wir wissen das alle. Gerade als Unternehmerin oder Unternehmer gibt es ständig irgendwas zu entscheiden. Es erwartet auch jeder von mir, dass ich eine Entscheidung treffe. Und ich gebe ehrlich zu, manchmal gibt es Momente, da habe ich einfach keinen Bock mehr, auch nur irgendetwas zu entscheiden. Ich bin dann so entscheidungsmüde. Ich habe das mal gegoogelt – das gibt es tatsächlich, nennt sich Decision Fatigue, wenn man einfach keine Kraft mehr hat, irgendwas zu entscheiden. Ich will dann nicht mal mehr darüber nachdenken, was ich essen will. Passiert nicht oft, aber passiert manchmal.

Keine Entscheidungen treffen

Was ich in dem Moment mache? Ich treffe einfach keine Entscheidung mehr für diesen Tag. Ich lasse den Tag einfach Tag sein und manche Dinge, die ich heute überhaupt nicht entscheiden kann, sind morgen nicht mal mehr in Gedanken wert. Erwartungsgemäß müssen auch die meisten Entscheidungen gar nicht sofort getroffen werden. Es gibt nur wirklich selten etwas bei mir, was echt dringend ist. Und ich habe auch das Glück, dass ich einen Job habe, wenn ich den nicht mache, stirbt auch niemand. Und wenn ich die Entscheidung einen Tag später treffe, erst recht nicht. Und die Erkenntnis nimmt echt viel Druck raus. Wenn ich jetzt merke, dass ich in diesem Gedankensumpf stecke, dann hilft es mir, einen Schritt zurückzutreten, um mich daran zu erinnern, es geht darum, voranzugehen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder den perfekten Weg zu finden. Hier hilft mir mein Zitat, dass ich mir immer wieder in Erinnerung rufe: Don’t worry about making the right decision. Make the decision right. Übersetzt heißt das so viel wie, mach dir keine Sorgen darüber, die richtige Entscheidung zu treffen. Sorge lieber dafür, dass die Entscheidung, die du getroffen hast, die richtige ist. Das klingt so einfach, aber da steckt so unglaublich viel Wahrheit drin. Wir machen uns oft so viele Gedanken, ob eine Entscheidung die richtige ist und landen dadurch in einer Endlosschleife. Ich sage das Zitat nochmal, weil ich es so gut finde: Don’t worry about making the right decision. Make the decision right.

Warum finde ich das jetzt so befreiend? Weil es für mich unglaublich viel Druck rausnimmt, immer die perfekte Entscheidung treffen zu müssen. Wo wir doch gar nicht wissen können, was die perfekte Entscheidung ist. Wir können gar nicht wissen, was passieren wird. Es ist wie wenn wir vor einer Weggabelung stehen und nicht wissen, wie es weitergeht. Wir können nie mit absoluter Sicherheit wissen, was der richtige Weg ist. Vielleicht scheint rechts der sichere Weg zu sein, aber dort ist eine Brücke eingestürzt. Vielleicht wird links erstmal riskanter, aber am Ende führt es zu einer Abkürzung.

Wenn ich überlege, ob zum Beispiel Kandidat A oder Kandidat B besser ist für eine Stelle, wenn ich im Recruiting-Prozess bin und dann stelle ich Kandidat A ein und denke mir die ganze Zeit, ah, vielleicht wäre der andere doch besser gewesen, dann gebe ich Kandidat A, nennen wir ihn mal Andreas, gar nicht die Chance, wirklich gut zu werden und schaue gar nicht, was der Gutes kann, sondern schaue immer nur auf die Dinge, die vielleicht Bertolt, einziger Männername mit B, der mir gerade eingefallen ist, vielleicht besser können hätte. Wenn ich mir denke, ich versuche die Entscheidung zur richtigen Entscheidung zu machen, kann ich schauen, was Andreas für gute Sachen mitbringt und kann ihn fördern und kann ihm vielleicht dann auch die Position ein bisschen anpassen oder ihn anders einsetzen, wenn ich merke, dass er noch andere Skills hat, anstelle die ganze Zeit in der Vergangenheit festzuhängen und mir zu denken, Bertolt wäre aber besser gewesen, ich hätte mich doch für Bertolt entscheiden sollen.

Vorwärtsgehen – Warum Stillstand keine Option ist
 

Gehen wir aber nochmal einen Schritt zurück, du hast dich noch gar nicht entschieden, was dann passiert ist Stillstand und Stillstand ist für mich keine Option, wenn du dich nicht entscheiden kannst, bewegst du dich nicht vorwärts, du bleibst auf der Stelle stehen, weil du nicht weißt, ob du nach links oder rechts gehen sollst, vielleicht läufst du auch im Kreis oder ständig von der einen Abzweigung in die andere Richtung und hin und her, aber du kommst auf alle Fälle nicht vorwärts, in dem Moment, wo du dich für eine Richtung oder eine Person entscheidest, gehst du wieder voran und selbst wenn du später merken solltest, dass es nicht die richtige Wahl war, dann kannst du immer noch eine neue Entscheidung treffen, dann gibt’s andere Dinge, tut sich was Neues auf und vorwärts gehen ist für mich immer besser als Stillstand, wir sind ja Unternehmer und Unternehmerinnen und nicht Beobachter und Beobachterinnen, das bringt mich gleich zum nächsten wichtigen Punkt, auch keine Entscheidung treffen ist eine Entscheidung, aber das Problem dabei ist, dass keine Entscheidung meist zu Stillstand führt oder es passiert halt einfach, was dann passiert und was ich immer wieder erlebe, dass die Leute keine Entscheidung treffen und sich dann darüber aufregen, dass das, was passiert, nicht so ist, wie sie es wollen, ja da muss man sich halt drum kümmern. Entscheidungen zu treffen bedeutet aber nicht, dass man einfach blindlings losläuft. Natürlich darfst du und sollst du innehalten, tief durchatmen und nachdenken, aber es geht darum, das Kopfzerbrechen zu vermeiden, das ständige hin- und herlaufen wie so ein aufgeschrecktes Huhn.

Machen wir mal ein kurzes Gedankenspiel, wer kennt’s von euch? Man muss eine Entscheidung treffen und ist sich unsicher, welche die richtige ist, sagen wir mal ganz plakativ, wohin man in den Urlaub fahren soll. Jetzt recherchiert man ewig im Internet, liest die Bewertungen, fragt Kollegen, Bekannte, Freunde, ob gerade jemand dort war, ob jemand was empfehlen kann, man redet immer wieder davon, vielleicht auch mit der Partnerin oder dem Partner und liest nochmal da und  dort nach. Am Ende entscheidet man sich dann für ein Urlaubsziel, bis man das geschafft hat, sind die besten Hotels schon ausgebucht, man ist total genervt und gestresst, wenn man nur an diesen Urlaub denkt. Das führt dann schon zum halben Beziehungskrach und man will am liebsten eigentlich gar nicht mehr fahren, wie viel Zeit und Energie da drauf geht. Ich habe bei meiner Weltreise  gelernt, es ist egal wo man ist, es kommt immer nur darauf an, mit welchen Menschen man dort ist und wer weiß schon, ob es dann in Griechenland gerade zufälligerweise eine extreme Hitzewelle oder in Spanien einen Kälteeinbruch gibt. Und auch da geht es darum, dass man dann die Entscheidung zur richtigen macht. Dann sitzt man im heißen Griechenland und sei nicht traurig, dass du jetzt gar nicht an einer Nordsee bist. Jetzt kommt mir gerade, dass das Beispiel eigentlich ein bisschen gemein ist, ich bin nämlich ganz gut darin, dann lieber nicht in den Urlaub zu fahren, weil ich keine Lust habe, mich zu entscheiden. – Sollte ich vielleicht dringend ändern, ich werde das jetzt ändern. – Aber zurück zu dem, was ich mache, wenn ich eine Entscheidung treffen muss, wo es nicht gerade um Urlaub geht und die nicht sofort klar ist.

Was passiert im schlimmsten Fall?

Also ich überlege mir immer zuerst das Worst-Case-Szenario. Ich mag das total gern, weil dann wissen wir, wovon wir überhaupt reden und meistens ist der schlimmste Fall gar nicht so schlimm, wie mein Kopf mich glauben lässt. In dem Moment, wo ich das Worst-Case-Szenario kenne, kann ich vielleicht eine Entscheidung treffen, weil ich weiß, was passieren könnte und das gibt mir Sicherheit, das ist ein Risiko, das ich einschätzen kann. Wenn du das Schlimmste vor Augen hast und damit leben kannst, dann verliert diese Entscheidung ihren Schrecken, dann hat man nichts zu verlieren bzw. kann sich immer noch einen Plan B dafür überlegen.

Mir wurde zum Beispiel total oft gesagt, wie mutig es ist zu gründen. Ja, was ist dann das Schlimmste, was passieren soll? Dass ich mir wieder einen Job suche, das werde ich überleben, das tun ganz viele andere auch und irgendjemand würde mich schon einstellen. Aber jetzt kommen wir zum ganz wichtigen Punkt, jede Entscheidung hat einen Preis und ich muss wissen welchen. Es ist etwas, was ich mir immer wieder vor Augen halte, alles was ich entscheide oder nicht entscheide, hat einen Preis. Hätte ich damals nicht gegründet, hätte ich in den ersten Jahren definitiv mehr Freizeit gehabt, mehr Geld verdient, mehr Urlaub gehabt, ich hätte entspannter krank sein können, es gibt ganz viele Dinge, die ich dadurch gewonnen hätte. Aber ich hätte auch den Preis gezahlt, dass ich nicht lebe, wer ich bin, dass ich nicht das mache und das in die Welt bringe, was ich in die Welt bringen möchte, dass ich nicht meinem Ruf im Inneren gefolgt wäre. Und dieser Preis war mir persönlich zu hoch. Und das Unternehmen zu gründen hat natürlich auch einen Preis gekostet: Es hat mich unglaublich viel Freizeit gekostet, es hat mich unglaublich viel Lebensqualität zwischendrin gekostet, es war teilweise ein sehr harter Weg mit viel innerem Wachstum, viel Sorgen, Ängste, Unsicherheiten verbunden, es war nicht der leichteste Weg und dennoch habe ich diesen Preis gerne gezahlt. Es gibt immer, egal über was, ein Für und Wider und es ist immer nur die Frage, bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen und was kostet es mich, wenn ich es nicht mache und bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen. Und das ist absolut frei von Bewertung, denn jeder und jede muss für sich selbst entscheiden, kann ich und will ich diesen Preis zahlen, ja oder nein?

Um Entscheidungen zu treffen, braucht es Vertrauen

Für mich hat Entscheidungen treffen auch immer mit dem Bauchgefühl und dem Vertrauen zu tun. Ich habe über die Jahre gelernt, dass ich spüre, wenn eine Entscheidung die richtige ist, beziehungsweise wenn sie nicht die richtige ist, es wird sich zeigen, ob sie passt und wenn nicht, dann gibt es immer einen Weg zurück oder zur Seite. Du kennst es garantiert, dass es einen Kunden oder eine Kundin gab oder Mitarbeiter oder Mitarbeiterin oder vielleicht selber – einen Job, den du mal angenommen hattest, wo du eigentlich, wenn du ganz, ganz ehrlich gewesen wärst, wusstest, das ist nicht das Richtige, das passt nicht wirklich. Und  manchmal trifft man die Entscheidung trotzdem, weil es wirtschaftliche Gründe gibt, weil man das Gefühl hat, man muss diese Entscheidung treffen, sie ist sicherer und erfahrungsgemäß ist es wirklich empfehlenswert, auf das Bauchgefühl zu hören. Dafür braucht es manchmal einfach Mut, den ersten Schritt zu machen und darauf zu vertrauen, dass alles andere schon so kommt, wie es soll.

Spezialtipp am Ende

Welche Entscheidung steht denn bei dir gerade an? Ah, noch ein Spezialtipp am Ende. Manchmal mache ich es mir auch total einfach und wirf es einfach aus oder werfe eine Münze, wenn ich dann mit dem Ergebnis unzufrieden bin und denke, das passt mir jetzt aber gar nicht, dann weiß ich automatisch, dass die andere Option die Richtige ist, das hilft auch immer. Lass mich wissen, was du gerade entscheiden musst und wie du Entscheidungen angehst.